Die Hähner sind los!
Als ich letzte Woche nach dem Frühstück durch das Gartenhaus schlenderte, bemerkte ich etwas, das mich überraschte. Der Hof war leer, aber in der Nähe des Eingangs flatterten die Federn eines Hahnes wild um seine Beine herum. Ich dachte zunächst, es wäre nur ein normaler Anflug von Neugierde, doch dann merkte ich, dass Chicken Road das Tier unruhig war. Es drehte sich ständig im Kreis und krähte aufgeregt.
Ich ging näher an den Hahn heran, um ihn zu beruhigen, aber der Vogel blieb stehen und sah mich wachsam an. Sein Kopf war leicht zur Seite geneigt, als ob er lauschte. Es kam mir vor, als würde ich einen alten Freund wiedersehen, jemanden, den ich nicht sehen wollte. Plötzlich wurde mir bewusst, dass ich gar nicht wissen musste, wer dieser Hahn war.
Hähner im Hof
Ich habe Hühner immer geliebt, aber nur auf dem Teller. Sie sind so schön anzusehen, mit ihren bunten Fäden und Federn, die wie ein kunstvoll geschnitztes Holzschranken aussahen. Doch wenn sie in der Nähe des Hauses unterwegs waren, kam ich ihnen nicht gerne zu nahe. Ich hatte immer befürchtet, dass sie mich angreifen könnten oder sogar ein Loch in mein Schuhwerk machen würden.
Vor einigen Jahren hatte unsere Nachbarin uns einige Hühner geschickt. Sie sollten die Eier liefern und halfen uns bei der Pestizidfreiheit im Garten. Doch bald entpuppten sich diese Tiere als perfekte Lügner. Sie ließen ihre Eier einfach nicht in den Käfig fallen, sondern stellten sie nur noch im Zaun ab. Mein Sohn fand das großartig und jagte die Hühner ständig durchs Haus, aber ich musste mich immer wieder überwinden.
Die Freiheit
Wenn ein Hahn losläuft, ist er oft nicht zu fangen. Er rennt einfach davon, als ob ihn niemand anhalten könnte. Aber warum denn auch? Wenn man frei ist, fühlt man sich nur dann wohler. Und ich muss sagen: ich habe selten einen so stolz aussehenden Vogel gesehen wie unseren Hahn in diesem Moment.
Während er wild um den Hof rannte, fielen mir die vielen Geschichten ein, die meine Großmutter mir über ihre eigenen Hühner erzählte. Sie waren immer vorsichtig und freundlich gewesen. Sie wussten genau, wann man sie streicheln durfte und wie. Doch wenn ein Junghahn loskam, konnte niemand ihn mehr fangen.
Der Abenteurer
Ich beschloss also, den Hahn einfach beobachten zu lassen. Es war erstaunlich, wie viel Energie dieser kleine Vogel hatte. Er rannte durch die Pflanzen, als ob er nach etwas suchen würde, und kratzte mit seinem langen Schnabel in der Erde. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es ein Hahn war, hätte ich ihn für einen alten Hasen gehalten.
Plötzlich fiel mir ein, wie oft meine Großmutter über ihre eigenen Abenteurer gesprochen hatte. Sie hatten immer den ganzen Tag lang durch die Gärten und Felder gelaufen und waren nie allein. Es war schön, sie zu hören, aber ich fühlte mich auch nicht sehr sicher.
Die Freundschaft
Als der Hahn schließlich langsamer wurde und sich in eine Ecke des Hofes setzte, ging ich näher an ihn heran. Er sah mich an, als ob er fragen wollte: "Was willst du?" Ich streichelte seine Federn sanft, aber er zuckte nur mit dem Kopf.
Es kam mir vor wie eine langgehegte Freundschaft zwischen uns beiden. Der Hahn hatte mich so lange beobachtet und ich ihn, ohne es zu merken. Plötzlich fühlte ich, dass wir mehr gemeinsam hatten als nur die Tatsache, dass er ein Hahn war.
Die Nacht
Wenn man denkt, dass die Welt immer ruhiger wird, sticht eines Tages der Hahn los und plötzlich ist alles anders. Er ist dann in der Nähe des Hauses und rennt herum wie verrückt, bis man ihn schließlich findet.
Als ich zurück ins Haus ging, fühlte ich mich seltsam leer. Ich wusste nicht genau, ob es mein Hahn war oder ein anderes Tier, aber ich ahnte, dass etwas verändert hatte sich.
Die Hähner sind los
Wahrscheinlich wird man bald wieder von den Hühnern sprechen und sagen: "Ach, wissen Sie, die Hähner sind immer noch los!" Aber für mich ist jetzt klar geworden, was es bedeutet, wenn ein Hahn losläuft. Es ist Freiheit und Abenteuer und Freundschaft in einem.
Als ich mich ins Bett legte, hörte ich das laute Krähen des Hahns auf der anderen Seite der Wand. Und da dachte ich: "Die Hähner sind tatsächlich los!"